Nature of Innovation

NATURE OF INNOVATION (NOI) ist ein mehrjähriger Innovationsprozess (2016-2019) mit dem Ziel neue innovative Wege in der Regional-, Standort- und Projektentwicklung anzuwenden.

Zentrale Themen und Projektvorschläge aus den LEADER-Entwicklungsstrategien, aus Steyr 2030 und auch neue Fragestellungen wurden begleitet, mit der Methode Design Thinking angereichert und für eine Umsetzungsphase aufbereitet.

 

PROJEKTIDEE

Die Idee von NATURE OF INNOVATION war die Durchführung von Innovationsprozessen mit der Methode DESIGN THINKING im Themenumfeld Regionalentwicklung. Die Identifikation der Themen für den Innovationsprozess erfolgte unter Einbindung der regionalen AkteurInnen zur Sicherstellung der Akzeptanz des Prozesses und als wesentliche Inputquelle für die finale Projektauswahl.

 

PROJEKTZIEL

Ein wesentliches Ziel von NATURE OF INNOVATION war die Erprobung neuer Innovationsmethoden in der Standort- und Regionalentwicklung im Rahmen eines sogenannten MODELLPROJEKTS und die Weitergabe dieser Erfahrungen innerhalb und außerhalb der Region.

Das übergeordnete Ziel des Projektes bestand darin, innovative und für die Region besonders relevante Projekte unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung und in Kooperation mit regionalen Stakeholdern auf den Weg zu bringen. Die Design Thinking-Methode bildet den methodischen Kern des Projekts. ExpertInnen der Fachhochschule Oberösterreich-Logistikum Steyr brachten Design Thinking in das Gesamtprojekt ein, sie begleiteten auch den Innovationsprozess.

 

PROJEKTUMSETZUNG

Das Regionalentwicklungs- und Forschungsprojekt NATURE OF INNOVATION (NOI) war ein in den Jahren 2016 bis 2019 laufender Innovationsprozess.

NOI setzte neben den Themenbereichen Wirtschaft, Stadt & Umland, Tourismus und Ländlicher Raum einen eigenen Schwerpunkt auf das Thema Kultur und Kulturentwicklung in der Region. Ausgangspunkt für die Themenfindung war die Analyse von regionalen Entwicklungsstrategien sowie die Durchführung von Innovationswerkstätten zur Identifikation von konkreten Fragestellungen.

1. Partizipation in der Regionalentwicklung

Die Anwendung der Methode Design Thinking kann Menschen motivieren, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Region und ihres unmittelbaren Lebensumfelds zu beteiligen und die Akzeptanz hinsichtlich Lösungsqualität zu erhöhen.

  • Die frühzeitige Einbindung der BürgerInnen bei regionalen und kommunalen Projekten mit innovativen Prozessmethoden soll stärker als Grundanforderung angedacht werden.

  • Die Motivation und Akzeptanz von Innovationsprozessen erhöhen sich durch konkrete Umsetzung von Ideen, Konzepten oder Prototypen.

  • Kreative Orte und Räume und die Möglichkeiten zu schnellen Anwendungen (Interaktion, Lernen, Prototyping, Irrtum und Testen, Co-Kreation,…) fördern die Entwicklung neuer Ideen und heben die Motivation der beteiligten Personen.

  • Nicht zu Ende gedachte oder geführte Prozesse führen zu Frustration und Ablehnung von Partizipationsprozessen.

  • Auf die Vorbereitung (Phasen vor dem Design Thinking Prozess) und die Nachbereitung (Aufbereitung der Ergebnisse) sollte ein höheres Augenmerk gelegt werden.

2. Vorprozess und Vorbereitung

Eine umfassende Vorbereitung ist die Grundlage für einen positiven Prozessverlauf.

  • Für Vorgespräche, die genaue und mit dem Projektträger abgeklärte Formulierung der Fragestellung und die Planung des Prozessdesigns sind ausreichend Zeit und Ressourcen einzuplanen.

  • Auftaktveranstaltungen schaffen Verständnis, Klarheit und Transparenz in der Bevölkerung und den beteiligten AkteurInnen.

  • Im Vorprozess sollte der Recherchephase (Grundlagen, bestehende Konzepte, Interviews, …) größerer Raum eingeräumt werden.

3. Rollen und Aufgaben im Innovationsprozess

Die zentralen Rollen im Prozess sollten am Beginn bekannt sein und sich im Prozessverlauf so wenig wie möglich ändern.

  • Auftraggeber:in

  • Projektleiter:in

  • Moderation, Co-Moderation

  • Innovationsteam

  • Kommunikation, Dokumentation

4. Design Thinking in der Regionalentwicklung

In der Projektlaufzeit von NOI wurden folgende Learnings hinsichtlich der Anwendung von Design Thinking als Methode in der Regionalentwicklung generiert.

  • Es benötigt ausreichend Raum, Zeit und Ressourcen, um das Problem „richtig und umfassend“ zu verstehen.

  • Empathie mit den Bedürfnissen und Wahrnehmungen der NutzerInnen ist die Grundlage für das Verstehen von Problemstellungen. Für diese Prozessphase sind Ort, Zeit und Methoden sorgfältig zu wählen.

  • Die Fokussierung und gute Auswahl auf „die Fragestellung“ schafft Identifikation und Klarheit im Team.

  • In der Phase der „Ideenentwicklung“ sollen neue, schräge, out-of-the-box Gedanken breit zugelassen werden und keine Kritik an den Ideen geäußert werden.

  • Für die Auswahl der erfolgversprechendsten Ideen braucht es die Involvierung von ExpertInnen, der Moderation und der Projektleitung.

  • Prototyping hat sich als hervorragendes Tool erwiesen, um von Ideen in kurzer Zeit zur konkreten und weit durchdachten Vorstellung einer möglichen Lösung zu kommen.

  • Bei den ehrenamtlich zusammengesetzten Innovationsteams fehlt oftmals das zusätzliche Engagement für die Phasen Testen und Verbessern des Prototypen.

  • Die Phase der Umsetzung muss im Idealfall am Prozessbeginn vorabgeklärt sein, die Durchführung eines eigenen Workshops zur Entwicklung von „Geschäftsmodellen“ wird empfohlen.

5. Der idealtypische Prozess

Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem Gesamtprojekt NOI und der durchgeführten Evaluierung war es Ziel des „Modellprojekts“, einen idealtypischen Innovationsprozess unter Anwendung von Design Thinking zu entwickeln.

  • Design Thinking schafft eine Durchmischung von ganz unterschiedlichen Menschen, führt zu einer intensiven Bearbeitung des Problems, anstelle sofort Lösungsideen zu generieren, fördert das intuitive Denken und Querdenken, ermöglicht das rasche Umsetzen von Ideen in prototypische Experimente und schafft durch den Erlebnischarakter sehr oft positive Stimmung.

  • Die Methode Design Thinking ermöglicht, auf einfache Art und Weise neue Personen in Projekte zu involvieren.

  • Damit Design Thinking wirklich funktionieren kann, braucht es eine „Kultur des Irrtums“ und „kreatives Selbstvertrauen“.

  • Der/die Auftraggeber:in darf keine vordefinierte Lösung propagieren, nur eine echte ergebnisoffene Aufgabenstellung trägt zur Motivation des Prozessteams bei.

  • Der/die Projektleiter:in ist die Schnittstelle zwischen Innovationsteam und Prozessteam, muss voll und ganz hinter der Aufgabenstellung stehen und die Kommunikationsaufgabe im Innovationsteam wahrnehmen.

  • Das Innovationsteam soll im Kern aus 6-8 Personen bestehen, es sollten von der Problemstellung stark, mittel, wenig bis gar nicht betroffene Personen, externe ExpertInnen und Menschen aus dem Kreativbereich vertreten sein.

  • Die Moderator:innen benötigen nicht nur Expertise betreffend Design Thinking, sondern auch eine offene, neugierige, kreative, akzeptierende Haltung.

  • Expert:innen können um Wissenslücken zu schließen, das Team mit Erklärungen versorgen und die sachliche und faktenbasierte Argumentation von unterschiedlichen Standpunkten einbringen.

  • Für den Vorprozess sollten drei Monate eingeplant werden, nach einer Auftaktveranstaltung werden 3-4 Workshops zu je 4-6 Stunden jeweils im Abstand von 3 bis max. 4 Wochen oder konzentriert an zwei Wochenenden empfohlen. Drei Monate sind für die Klärung der Umsetzung einzuplanen.

  • Am Beginn des Innovationsprozesses ist eine Partizipationsstrategie und eine Kommunikationsstrategie zu definieren:

    • Partizipationsstrategie: Rollenklärung, Teamzusammensetzung, Entscheidungsstrukturen

    • Kommunikationsstrategie: Wahl der Kommunikationskanäle, der zeitlichen Abfolge und der Adressaten

 

FÖRDERGEBER & PARTNER

Projektträger: Verein FAZAT

Projektpartner: Leader Region Nationalpark Kalkalpen, Leader Region Traunviertler Alpenvorland, Linz Land, Stadt Steyr

Fördergeber: Das Projekt wurde unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, vom Land Oberösterreich (Bildung, Kultur, Wirtschaft), von der Kultur Land Oberösterreich und vom Verein Telekom. 

 

PROJEKTSTATUS

Abgeschlossen.